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Albert-Lortzing-Straße

Dieser Bericht erschien am 22. Juli 2021 im "Dieburger Anzeiger".

Dem Alphabet folgend schließt sich nun in der Serie der Darstellungen der Persönlichkeiten ein Portrait über Albert Lortzing an, dessen Name Pate der Albert-Lortzing-Straße in Dieburg ist.

Albert LortzingAlbert LortzingDie Kindheit Albert Lortzings lässt sich in zwei relativ klar abtrennbare Teile aufspalten: Die ersten elf Jahre nach seiner Geburt am 23.Oktober 1801 verlebte er wohlbehütet und gutbürgerlich in Berlin. 1812 musste sein Vater sein Geschäft aufgeben, und plötzlich reiste der junge Albert mit seinen nun schauspielenden Eltern durch unzählige Städte Preußens. Mit achtzehn Jahren stand auch er auf der Bühne; er übernahm meistens die Rolle des jugendlichen Liebhabers oder sang in Opern. 
Lortzing suchte nach neuen Wirkungsstätten, doch alle Berufungen (Dresden, Leipzig) zerschlugen sich. Er musste erneut als Schauspieler und Gastdirigent sein Leben fristen. 

Dennoch ist Lortzing der wichtigste Vertreter der volkstümlichen romantischen Oper in Deutschland. Seine Anfänge standen ganz im Zeichen des älteren deutschen Singspiels. Als Theaterpraktiker ohne genügende Ausbildung vertraute er halb seinem melodischen Einfallsreichtum, halb auf die handfeste Ausnutzung vorgegebener Bühnensituationen zu wirkungsvollen musikalischen Effekten. Anfangs zählte die eigene Leistung nur gering gegenüber dem geschickten Arrangement. 
Mit „Zar und Zimmermann“ (1837) hat dann Lortzing seinen eigenen Typus der romantischen Oper geschaffen, der sich später nur in Nuancen veränderte. Volkstümlichkeit ist der Grundton, auf den seine Opern gestellt sind: Die aufgeplusterte oder verwirrte Bürgerschaft, aus der sich einzelne komische und rührende Figuren stellvertretend herausheben, machen in Spaß und Ernst den eigentlichen Bestand des Bühnengeschehens wie der Musik aus. Seine musikalisch-dramaturgische Meisterschaft entfaltete Lortzing jedoch erst in den großen komischen Charakteren und ihren oft weitausladenden Auftritten. Lortzing schrieb als erster deutscher Komponist alle Textbücher selbst. Den Erfolg erreichte Lortzing mit „Der Wildschütz“. Nirgends war der Komponist seiner Sache so sicher wie hier. Am 20. Januar 1851 erfuhr seine letzte Oper „Die Opernprobe“ in Frankfurt am Main ihre Uraufführung. Lortzing lag indes todkrank im Bett und konnte seinen Arzt nicht bezahlen. Er starb am darauffolgenden Tag.

Quelle: https://www.deutsche-biographie.de