Albert-Schweitzer-Straße
Dieser Bericht erschien am 22. Juli 2021 im "Dieburger Anzeiger".
„Ich bin zu einem Drittel Professor, zu einem Drittel Apotheker und zu einem Drittel Bauer“, sagte Albert-Schweitzer –bescheiden wie er war – von sich selbst. Damit hat der Pfarrerssohn aus dem Elsass weit untertrieben. Albert Schweitzer war ein angesehener Theologe und Philosoph, ein überzeugter Humanist, ein leidenschaftlicher Schriftsteller und Orgelspieler. Als Urwaldarzt von Lambaréné, einem kleinen Ort im afrikanischen Gabun, wurde er berühmt. Für viele ist er bis heute ein großes Vorbild. Am 14. Januar 1875, wurde Albert Schweitzer im elsässischen Kaysersberg geboren. Aufgewachsen ist er nur wenige Kilometer entfernt, in Günsbach, wo noch heute ein Museum an ihn erinnert. „Ehrfurcht vor dem Leben“, das war Albert Schweitzers Leitspruch. Er setzte sich tatkräftig gegen Atomversuche und die Zerstörung der Umwelt ein. 1952 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Das Theologie- und Philosophiestudium waren nur der Anfang seiner wissenschaftlichen Karriere. Außerdem absolvierte er ein Medizinstudium mit der festen Absicht, als Missionsarzt in Afrika zu wirken. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs verließ Schweitzer mit seiner Frau Helene Europa in Richtung Gabun/Afrika. Dort errichtete und leitete er das Urwaldspital Lambaréné. Mit dem Ende des Krieges gingen Schweitzer und seine Frau zurück ins Elsass. In den 1920er-Jahren wurde Schweitzer durch seine Schriften und Vorträge einem größeren Publikum bekannt. Wie viele andere warnte er vor dem aufkeimenden Nationalsozialismus und neuen Kriegen in Europa. An seinem Traum, dem Urwaldhospital in Lambaréné, hielt er fest. Die Wirkung Schweitzers geht weit über die Theologie, die Kirchenmusik, die Publizistik und die Medizin hinaus. Nachdem er 1952 für sein Engagement gegen das atomare Wettrüsten den Friedensnobelpreis erhalten hatte, rückte er erneut in das Licht der Weltöffentlichkeit und mit ihm seine Lehre der "Ehrfurcht vor dem Leben". Schweitzer stilisierte sich damit in den 1950er-Jahren zur moralischen Instanz, zur Leitfigur im Kampf gegen die atomare Bewaffnung der Völker.
Quellen:
swr – kulturcafé
https://www.mdr.de/zeitreise