Max-Planck-Straße
Dieser Bericht erschien am 29. März 2022 im "Dieburger Anzeiger".
Die Max-Planck-Straße liegt zwischen Aschaffenburger und Groß-Umstädter Straße.
Max Planck wurde am 23. April 1858 in Kiel geboren. 1867 übersiedelte die Familie nach München, wo sein Vater einen Lehrstuhl für Zivilprozessrecht an der Universität erhielt. Dort besuchte Max Planck das Maximiliansgymnasium und legte schon mit 17 Jahren das Abitur ab. Er war vielseitig interessiert, hatte das absolute Gehör, liebte Chorgesang, spielte Orgel und komponierte auch. Die Wahl des Studienfachs war nicht einfach, weil neben Musik auch Altphilologie und Physik in Frage kamen.
1874 entschied er sich schließlich für Physik- und Mathematikvorlesungen. Im Winter 1877/78 wechselte Planck für zwei Semester an die Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität, um bei den renommierten Physikern Hermann von Helmholtz und Gustav Kirchhoff zu hören. 1879 wurde er mit nur 21 Jahren „Über den zweiten Hauptsatz der Wärmelehre“ promoviert, wobei seine Gutachter seine besondere und selbständige Leistung lobten. Schon ein Jahr später war er habilitiert und lehrte als Privatdozent an der Münchner Universität.
1885 wurde Planck als außerordentlicher Professor für mathematische Physik nach Kiel berufen. Vier Jahre später wurde er Nachfolger von Gustav Kirchhoff an der Universität Berlin. Zu seinen Hörern gehörte auch Lise Meitner, die später mit Otto Hahn an der Radioaktivität arbeitete.
Bei Arbeiten über die Wärmestrahlung entdeckte Planck 1899 die Naturkonstante h, die bald Planck’sches Wirkungsquantum genannt wurde (h = 6,626 * 10-34 Js). Ein Jahr später entwickelte er das Planck’sche Strahlungsgesetz, das die Ausstrahlung elektromagnetischer Energie durch einen „Schwarzen Körper“ beschreibt. Er erkannte, dass die Strahlung nicht kontinuierlich, sondern in bestimmten Energiepaketen, den Quanten (Quantum) abgegeben wird. Dies widersprach dem Prinzip der Stetigkeit, das bisher in der klassischen Physik galt: „Die Natur macht keine Sprünge“. Ein Quantensprung ist ein unvorstellbar kleiner Wert und steht im Gegensatz zu dem, was sich mancher Redner unter einem Quantensprung vorstellt.
Der 14. Dezember 1900, an dem Planck seine Erkenntnisse der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vorstellte, gilt als die Geburtsstunde der Quantentheorie. Natürlich wurde die neue Theorie in der Fachwelt lebhaft diskutiert. Mit den Erkenntnissen von Albert Einstein und der Anschaulichkeit des Bohrschen Atommodells konnte die Quantentheorie untermauert werden und gewann immer mehr Anhänger.
Für diese Forschungen erhielt Planck am 13. November 1919 den Nobelpreis für Physik. Von 1930 bis 1937 war er Präsident der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, die naturwissenschaftliche Forschungsinstitute außerhalb von Universitäten betrieb. 1938 trat Planck aus Protest gegen die Gleichschaltung von seinem Amt zurück. Am 11. September 1946 wurde als Nachfolger die Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften gegründet mit Max Planck als Ehrenpräsident.
Am 4. Oktober 1947 starb Max Planck an den Folgen eines Sturzes und mehrerer Schlaganfälle. Sein Grab befindet sich auf dem Stadtfriedhof Göttingen.