Max-Reger-Straße
Dieser Bericht erschien am 5. April 2022 im "Dieburger Anzeiger".
Max Reger
Neben Richard Strauss, Gustav Mahler, Hugo Wolf oder Arnold Schönberg sind die meisten deutschen Komponisten um 1900 lange Zeit stark in Vergessenheit geraten. Max Reger (1873—1916) ist einer von ihnen.
Geboren wurde Reger 1873 in Brand in der Oberpfalz, aufgewachsen ist er in der nahe gelegenen Stadt Weiden und erhielt im musikalisch orientierten Elternhaushaus schon früh musikalische Unterweisung.
Nach umfangreichen Studien bei dem berühmten Musiktheoretiker Hugo Riemann erleidet Reger in Folge seiner Militärdienstzeit und beruflicher Rückschläge einen nervlichen und physischen Zusammenbruch und kehrt 1898 ins Elternhaus zurück. Dort steigert sich Regers musikalische Produktivität enorm, bis er 1901 seine Familie überreden kann, nach München zu übersiedeln, wo er mehr musikalische Anregungen erhofft als in der Oberpfalz.
1902 heiratet Reger, selbst Katholik, Elsa von Bercken, eine geschiedene Protestantin, was seine sofortige Exkommunikation zur Folge hat. Kompositorisch wie als konzertierender Pianist ist Reger äußerst produktiv. 1905 wird er Dozent an der Akademie der Tonkunst in München, legt sein Amt aber bereits ein Jahr später wegen Unstimmigkeiten mit dem überwiegend konservativen Lehrkörper nieder.
Während eines Konzertaufenthalts in Karlsruhe empfängt Reger 1907 seine Berufung zum Universitätsmusikdirektor und Professor am Königlichen Konservatorium in Leipzig; seine Konzert- und Kompositionstätigkeit behält er auch dort bei und weitet sie aus. Während er schon 1908 den Posten des Universitätsmusikdirektors wieder aufgibt, übernimmt er 1911 stattdessen den Posten des Hofkapellmeisters in Meiningen, den er bis Anfang 1914 innehat.
Die intensive Kompositions- und Konzertiertätigkeit führt er auch fort, nachdem er 1915 nach Jena gezogen ist, von wo aus er einmal wöchentlich für seine Lehrveranstaltungen nach Leipzig fährt. Auf einer dieser Reisen erliegt Reger im Mai 1916 einem Herzversagen.
Andauernde Berühmtheit erlangte Reger vor allem durch seine Orgelwerke, obwohl er auch in den Bereichen der Kammermusik, der Lieder, der Chor- und der Orchesterkomposition Bedeutendes geleistet hat.