Skip to main content

Schillerstraße

Dieser Bericht erschien am 21. Juni 2022 im "Dieburger Anzeiger".


Friedrich Schiller
Friedrich Schiller gilt als eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der deutschen Literatur. Seine Werke faszinieren noch heute, seine Stücke sind immer noch auf den Theaterbühnen der Welt zu Hause. Am 10. November 1759 wird Friedrich Schiller in Marbach am Neckar als Sohn des Offiziers Johann Caspar Schiller und Elisabeth Dorothea Kodweiß geboren. Bereits mit seinem ersten Theaterstück „Die Räuber“ – das Drama wurde 1782 in Mannheim uraufgeführt – erlangte er Beachtung. Bereits zu seinen Zeiten wird er als der „deutsche Shakespeare“ bezeichnet. Seine Werke sind gekennzeichnet durch sprachgewaltige, eingängige Verse und pointierte Dialoge. Schiller fühlte sich schon früh zur Dichtung hingezogen und verfasste bereits in jungen Jahren Gedichte und Theaterstücke. Einer seiner Lehrer war der junge Jakob Friedrich Abel, der die Schüler im Sinne der Aufklärung zum »Selbstdenken« erzog. Heimlich las Schiller die Werke von Lessing, Klopstock und Shakespeare. Freizeit gab es in der Schule keine, sodass der junge Medizinstudent in den Nachtstunden unter schwierigsten Bedingungen und immer in Angst vor Entdeckung an seinem ersten Stück »Die Räuber« schrieb. In Thüringen entstanden »Kabale und Liebe« und Entwürfe zum Drama »Don Karlos«. 1783 zog es Schiller in die städtische Gesellschaft Mannheims.

Schillers Vorstellung von Theater war vergleichbar mit der Lessings: Theater sollte Missstände aufzeigen und die Zuschauer zum Nachdenken bringen – mit dem Ziel, die Gesellschaft positiv zu verändern. In Dresden, einer glücklichen Zeit, entstand seine Ode »An die Freude«, die im letzten Satz der 9. Sinfonie Beethovens vertont wurde. In Weimar lernte Schiller den zehn Jahre älteren Johann Wolfgang von Goethe kennen. Es vertiefte sich die Beziehung zwischen Schiller und Goethe – insbesondere nach einem zweiwöchigen Besuch Schillers in Goethes Haus in Weimar. Beide großen Dichter inspirierten sich gegenseitig und spornten sich gegenseitig an. Ihrem intellektuellen Austausch haben wir die Werke zu verdanken, die heute zur Weimarer Klassik zählen. Im sogenannten »Balladenjahr« 1797 traten sie in einen Wettstreit und erschufen Werke, die bis heute zum Kanon der deutschen Literatur zählen: »Die Bürgschaft«, »Das Lied von der Glocke«, »Die Kraniche des Ibykus« oder Goethes »Zauberlehrling«. Der grandiose Erfolg der Dramen-Trilogie »Wallenstein« machte Schiller in den Jahren 1799 endgültig zum »Dichter der Deutschen«. Nach einem schweren Nervenfieber konnte er dennoch Mitte des Jahres 1800 das Drama »Maria Stuart« beenden. 1801 folgte »Die Jungfrau von Orleans«. Die Idee von Freiheit und Würde des Menschen zieht sich durch sämtliche Werke des Dramatikers, Dichters und Historikers. Sein größter Erfolg wurde das Drama »Wilhelm Tell«, uraufgeführt in Weimar am 17. März 1804. Schiller starb am 9. Mai 1805 in Weimar, vermutlich an den Folgen einer akuten Tuberkulose.  

Quellen: friedrich-schiller-archiv.de und inhaltsangabe.de/autoren/schiller