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Clara-Schumann-Straße

Dieser Bericht erschien am 24. September 2021 im "Dieburger Anzeiger".

schumannClara SchumannSie spielt wie ein Teufel, sagen manche. Sie komponiert wie ein Mann, sagen andere. Wenn sie spielt, ist sie frei. Frei von dem Notenblatt vor ihr, frei von Familienstreitigkeiten oder den Tagebüchern, die ihr Vater herausgibt. Wenn Clara Schumann spielt, spielt sie einfach. Schon mit neun Jahren fängt sie an, auf Konzertreisen das Publikum zu beeindrucken. Schon früh ist Clara Schumann als Wunderkind bezeichnet worden - ihr Kompositionsstil als abenteuerlich. Mit ihrer rhythmischen Freiheit, den plötzlichen Wechseln der Tonarten, war sie dem vorherrschenden Klang der Romantik voraus. Gerade ihr Klavierkonzert, das sie bereits mit 13 Jahren geschrieben hat, ist ein sehr innovatives Werk, in dem Schumanns Virtuosität und unabhängiges Denken zum Ausdruck kommen. Ein Kritiker schrieb über ihr Klavierkonzert sogar: "Wenn der Name der Komponistin nicht auf der Titelseite gestanden hätte, hätte man nie geglaubt, dass das von einer Frau geschrieben worden ist!" 

Als Clara Wieck wurde Clara Schumann 1819 in Leipzig geboren. Ihre Mutter Marianne verließ ihren Vater für einen anderen Mann. Zu dieser Zeit war Clara noch ein Kind. Ihrem Vater Friedrich wurde das Sorgerecht gewährt und er war besessen von Claras unübersehbarem Talent am Klavier. So war Claras Kindheit geprägt von dem Willen ihres Vaters.
Ihre Kindheit war zudem geprägt von ihrem späteren Ehemann Robert Schumann, dem sie bereits mit acht Jahren begegnete. Später heirateten sie und vieles, was wir über Clara Schumann wissen, hängt mit ihrer Bewältigung des sich verschlechternden psychischen Zustandes ihres Mannes, seinem Tod, als sie gerade mal in den Dreißigern war, und dem Tod einiger ihrer Kinder zusammen.
Nach dem Tod ihres Mannes zog sich zurück und fokussierte sich auf das Unterrichten. 
Mit 76 Jahren starb sie am 20. Mai 1896 an einem Schlaganfall. Von 1989 bis 2002 war sie das Gesicht auf dem 100 D-Mark-Schein.