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Kolpingstraße

Dieser Bericht erschien am 8. Februar 2022 im "Dieburger Anzeiger".

Alfred KolpingAdolf KolpingAdolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln geboren. Trotz der Härte des Lebens umsorgten Kolpings Eltern ihre fünf Kinder liebevoll in der christlichen Tradition. Er besuchte die Dorfschule und begann mit 13 Jahren seine Lehre beim örtlichen Schuhmachermeister Meuser. Nach der Gesellenprüfung übte er seinen Beruf zehn Jahre aus und erlebte den Zusammenbruch der Zünfte. Diente früher die Wanderschaft der fachlichen Qualifikation der Gesellen, so mussten sie nun jahrelang von einem Ort zum anderen umherziehen, um in der Ferne eine Anstellung zu finden. Auf seiner Wanderschaft lernte er das Elend der wandernden Gesellen kennen.
Adolph Kolping wollte sich weiterbilden und Priester werden. Pfarrer Lauffs und dessen Nachfolger, Vikar Wollersheim, unterstützten ihn. Mit 24 Jahren besuchte er das Kölner Marzellengymnasium und bestand 1841 das Abitur. Danach erhielt er von Maria Helena Meller, der Tochter eines Gutbesitzers aus der Nähe von Kerpen, ein Stipendium für ein Theologiestudium in München. 1842 wechselte er an die Universität Bonn und beendete zwei Jahre später sein Studium. Nach dem Besuch des Kölner Priesterseminars empfing er am 13. April 1845 in der Kölner Minoritenkirche die Priesterweihe.

Adolph Kolping trat danach seine erste Stelle als Kaplan und Religionslehrer in Elberfeld, dem Sinnbild der industriellen Revolution, an. Fabriken und verarmte Arbeiter prägten das Stadtbild. In der St. Laurentius Kirche lernte er den Lehrer Johann Gregor Breuer kennen. Diesem war es gelungen, meist junge Handwerker aus der Gemeinde in einem Chor, später in dem am 6. November 1846 gegründeten "Katholischen Jünglingsverein zu Elberfeld", zusammenzubringen. Kolping sah darin ein geeignetes Mittel zur Bewältigung der sozialen Probleme, und so engagierte er sich immer mehr in dem Verein. Er war beseelt von der Idee, in anderen Orten Gesellenvereine zu gründen und den jungen Handwerkern eine Zufluchtsstätte zu gewähren.
Adolph Kolping ließ sich im April 1849 als Domvikar nach Köln versetzen wo er am 6. Mai 1849 den Kölner Gesellenverein gründete. Der Verein erfuhr regen Zulauf. Die wandernden Gesellen trugen die Vereinsidee Kolpings in die Welt hinaus. Auch seine publizistischen Tätigkeiten und die Katholikentage nutzte er zur Mobilisierung seiner Idee. Sein letzter öffentlicher Auftritt war am 17. September 1865 bei der Einweihung des erweiterten Kölner Gesellenhospitiums. Am 4. Dezember 1865 starb Kolping. Er wurde auf dem Kölner Melatenfriedhof beerdigt und später in der Minoritenkirche beigesetzt.
Der Erzbischof von Köln, Karl Joseph Kardinal Schulte, eröffnete am 21. März 1934 den Seligsprechungsprozess für Adolph Kolping. Doch erst Papst Johannes Paul II. sprach ihn am 27. Oktober 1991 selig.

Quelle: www.kolping.de (gekürzt)